Im Frühjahr des Jahres 1812 brannte der Hof Nr. 2 des Peter Schierhorn ab und
wurde neu gebaut und am 31. Okt. 1812 wieder eingeweiht. Ein Balken trägt die
Inschrift: „Mich warf ein fürchterlicher
Brand in Staub und Asche nieder, allein durch Gottes rechte Hand steh ich
verschönert wieder. Den 31. Oktober
1812“
Als das Haus am 7.6.1924 wieder abbrannte blieb von dem Balken mit der Inschrift
nur … (der Rest
ist nicht lesbar)
IV. Abschrift
tat ad2
Die ????? Schulgemeinde?????,
im Grunde genommen , für die neuen Verbesserungen des Schulunterrichts immer nur
noch wenigen Sinn, so wenig für sonstigen Schulfleiß ihre Kinder abgeneigt,
sondern denselben gewiß von jeher auf alle Weise befördert haben und noch
befördern. Die Einführung aber von Kenntnissen in den Schulunterricht, von denen
sie fest überzeugt sind, daß sie ihren Kindern ????
ünnütz sind, und von welchem sie glauben, daß dadurch die nothwendigen
Unterrichte in der Religion, im Lesen , Schreiben und Rechnen zu viele Zeit
entzogen und ihre Kinder darum versäumen werden hat dieser
????
??? ?????,
daß er kaum noch ???? ist. Geographie und
Naturgeschichte insbesondere sind die Steine des Anstoßes , über welche sie
nicht hinwegschreiten können,
ohne zu stolpern. Geographie, sagen die Alten, was mag sie unsern Kindern
nützen? Ohne alle Kenntnis derselben wissen wir die Wege nach den Städten, wo
wir unsern Überfluss absetzen u. unsere Bedürfnisse befriedigen können, mit
allen ihren Richt- und Nebenwegen bey Tag und Nacht zu finden. Und
Naturgeschichte von Thieren, von denen unsere Kinder vielleicht ebenso wenig als
wir, je eines zu sehen bekommen, wozu soll die ihnen dienen? Die Natur
derjenigen Thiere aber, mit welchen wir u. unsere Kinder umgehen, unsere Pferde,
Ochsen, Kühe, Schafe u. Schweine usw., ja auch die wilden Thiere, die uns
umgeben, kennen wir gut genug, lernen unsere Kinder von uns kennen, und bedürfen
dazu keines Unterrichts in der Schule. Und ich bekenne freymütig, dass ich
nichts habe, was ich diesem entgegensetzen könnte.
Noch versuchen zu entziffern von Seite 2
Die Eingepfarrten der hiesigen Gemeinde sind wahrlich von aller thierischen
Rohheit weit entfernt; es sind weder Guronen noch Iroquesen, weder Samojeden
noch Kamptschaden, weder Patagonier noch Feuerländer. Meine größte Klage ist
vielmehr die, dass sie jetzt leider zu civilisiert sind
Den Schulhausneubau errichtete der Prionair Vollhöfner Peter Heinrich Hartig aus
Seppensen. Er lieferte auch die Ziegelsteine.
Da nun diese Steine von der Dorfschaft im Vorderhause für gar zu schlecht und
fast unbrauchbar angesehen wurden, der Bau aber doch notwendig fortgehen musste,
so erklärte sich der Prionair Hartig bereit, die bis 1851 schadhaft gewordenen
Ziegelsteine unentgeltlich zu liefern und auf seine Kosten wieder einmauern zu
lassen, also 10 Jahr dafür einzustehen. (Vergleich vom 25.10.1841)
Schon bald nach d. dtsch.-frz. Krieg von 1870/71 begann man wie überall in
deutschen Landen mit den Sedansfeiern.
In der Regel beging A. die Feier mit den Schulen der umliegenden Orte. 2.9.1887
fand die Feier gemeinsam mit der Schule von Brackel, Marxen, Quarrendorf und
Ramelsloh in der Schule zu Marxen statt, an der insgesamt 250 Kinder teilnahmen.
Am 1.9.88 u. 2.9.89 fand die Feier in der Asendorfer Schule statt; von einer
gemeinsamen Feier war Abstand genommen. Nach der Feier wurde mit den Kindern die
übliche
????? unternommen.
Auch in späteren Jahren fand vormittags eine Feier in der Schule statt.
Anschließend folgte - wie1895 – ein Ausflug nach Quarrendorf wohin auch die
Schulen von Brackel und Hanstedt kamen. Nach einer begeisterten Rede des Lehrers
Heinke zu Quarrendorf erhielten die Kinder Kaffee und Kuchen und gingen dann
hinaus aufs Feld zum Spielen. Mit einigen vaterländischen Liedern und einem Hoch
auf den Kaiser fand die Feier ihren Abschluss.
1896 in Brackel, wo Lehrer Philipps die Festrede hielt.
1897 mit Ha, Qu, Br in Asendorf auf dem Aldagschen Hof
1898 in Ha, Lehrer Lindemann hielt die Rede
1899 in Asendorf
1900 nur eine kurze Feier in der Schule. In diesem Jahr wurde das Sedansfest in
Deutschland nicht so glänzend und lebhaft gefeiert als sonst, um die französ.
Nation, die damals mit unsern Soldaten zusammen im
?????krieg gut Kameradschaft hielten, u.f. dieselbe Sache fochten.
Mit dem Weltkrieg hörte das Feiern auf.
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Während des Weltkrieges wurde der zur Front eingezogene Lehrer durch
verschiedene auch Lehrer der Umgegend vertreten. Peper – Ollsen, Imkenberg –
Wehlen, Warnecke – Hanstedt, Stolle – Schierhorn, Rüther – Marxen erteilten den
Unterricht an 3 Wochentagen.
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1895 fand zum ersten Mal eine Weihnachtsfeier in der Schule statt, die den
Kindern viel Freude machte. Auch die Eltern nahmen regen Anteil. Ganz besondere
Freude machten den Kindern die Vorträge, die sie selbst halten mußten.
1896 fiel die Weihnachtsfeier aus wegen Masern.
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März, April öffentl. Schulprüfung
1 x jährl. Schulvisitation
In der Nacht vom 11.auf den 12. Sept. 1884 wurde das Schulhaus durch ein
Brandunglück zerstört. Der Bau des jetzigen neuen Schulhauses begann im Frühjahr
1885 und wurde im Herbst desselben Jahres beendigt, so dass im Oktober das neue
Schulhaus bezogen werden konnte. Handschriftlicher
Zusatz nicht lesbar
Im Januar 1886 wurde in hiesiger Schule der Unterricht in weiblichen
Handarbeiten eingeführt. Die Renumeration für die Handarbeitslehrerin beträgt
72.- Mark. Zu dieser Besoldung erfolgt ein Staatszuschuss von 20 Mark. Für jedes
am Handarbeitsunterricht teilnehmende wird eine Mark Schulgeld bezahlt, den Rest
leistet die Gemeinde als Zuschuss. Den
Unterricht erteilte in der Regel die Frau des jeweiligen Lehrers.
Nachdem im Laufe des Winters 1886 die erforderlichen Turngeräte wie Turnstäbe,
Barren und Reck, beschafft waren, wurde zu Ostern 1886 auch mit dem
Turnunterricht begonnen.
Auf der Kreislehrerkonferenz am 20. Sept. 1900 wurde ein Vortrag gehalten: „Wie
lassen sich die Erfolge des Turnunterrichts steigern“. Dabei wurde besonders
betont, dass jeder Lehrer sich genau mit dem Inhalt des neuen Turnleitfadens
bekannt machen müsse, denn nur die Einsicht und die Kenntnis von einer Sache
erwecke ‚Interesse an derselben. Auch soll im Winter, wenn einigermaßen die
Witterung es erlaubt, geturnt werden.
Im Herbst 1886 manövrierten hier unter Leitung des Generals der Inf. V. Treskow
eine Division des IX. Armeekorps. Hier in unserer Gegend wurden die Übungen nach
folgendem Plan abgehalten:
11.
Sept.
zwischen Holm, Jesteburg, Hanstedt
12.
„
Sonntag, Ruhetag,
13.
„
zwischen Jesteburg Brackel, Nindorf, Holm,
14.
„
zwischen Jesteburg, Wulfsen, Putensen Hanstedt,
14./15. „
Bivouak bei Salzhausen und Garstedt,
15.
„
zwischen Scharmbeck, Salzhausen, Hanstedt,
16.
„
Ruhetag,
17.u.18. „
zwischen Pattensen, Horst, Ramelsloh, Hanstedt,
17./18. „
Bivouak bei Ramelsloh.
Hier in Asendorf waren verschiedene Truppenteile in Quartier. Wegen der
Einquartierungen und Durchmärsche der Truppen wurde die Schule am 13., 15. und
18. September ausgesetzt. Im Schulhause war der Major v. Oerzen auf 3 Tage und
der Major Eilert auf 1 Tag einquartiert.
Noch vor etwa 5 Jahren waren sämtliche Wege der Gemeinde, bis auf einige kurze
Strecken im Dorfe selbst, ungepflastert. Die Pflasterung der Wegstrecke nach
Dierkshausen in der Asendorfer Gemarkung wurde seit der genannten Zeit unter
Bewilligung von Beihülfen durch die Gemeinde ausgeführt.
Das Osterfeuer hat sich bis jetzt erhalten; von den in manchen Gegenden üblichen
Johannisfeuer weiß man nichts. Die sehr üble Sitte des sogen. „Neujahrschießens“
in der Sylvesternacht verschwindet erfreulicherweise immer mehr.
Auch findet sich noch die Sitte des Pfingstkeerls (Pfingstochs oder Pfingstfuchs
genannt). Es wird am 1. Pfingstfeiertage von den Kuhhirten oder sonstigen
Hütejungen des Dorfes einer unter ihnen mit Bändern, Kränzen und Blumen geziert,
der den Pfingstfuchs darstellt. Dieser wird von den Teilnehmern unter Absingung
eines besonderen Liedes von Haus zu Haus durchs Dorf geführt; und werden dann
Gaben an Geld, Eiern usw. eingesammelt. Es wäre zu wünschen, dass diese Sitte,
an der sich leider häufig auch Schulknaben beteiligen, immer mehr in Wegfall
kommen möchte, und zwar aus dem Grunde, weil meistens die eingesammelten Gaben
nicht auf geeignete Weise angewandt werden.
Das Osterfeuer gab es bis 1939 wurde dann verboten Pfingsten wurde ein
Pfingstbaum gepflanzt.
Nachdem der chausseemäßige Ausbau des Weges von Asendorf bis zur Grenze
Asendorf-Dierkshausen beendet wurde, wurde die Chaussierung der Dorfstraße vom
sogen. „Bauernberge“ bis zum Vogt`schen Gehöft von der Gemeinde in Angriff
genommen.
Nachdem im vorigen Jahre die erste Hälfte des Weges von Hanstedt bis
Schmalenfelde chausseemäßig ausgebaut worden, wurde in diesem Jahre die zweite
Hälfte dieser Wegstrecke vollendet.
Am Anfang des Juni 1898 gab es hier sehr starke Gewitter mit Sturm und
wolkenbruchartigem Regen. Am 7. Juni schlug der Blitz in das Schulhaus,
zertrümmerte den Pfosten auf dem Hause und spaltete einen Sparren. Auch zündete
der Blitz, da aber das Feuer zu wenig Nahrung hatte, konnte es gelöscht werden,
da der Lehrer zufällig auf dem Boden war und gleich Leute herbeiholen konnte.
Während der großen Trockenheit im Monat Juli 1899 brannte das Wohnhaus des
Vollhöfners A. Hoops bis auf den
Grund nieder. Mutmaßlich ist die Feuersbrunst durch Selbstentzündung des Heus
entstanden. Da das Gebäude und die Möbel gut versichert waren, so ist der
entstandene Schaden wohl von geringerer Bedeutung.
Schon im vorigen Winter (1899/1900) hat sich hier ein Männer-Gesangverein
gebildet, welcher jetzt schon 20 Mitglieder zählt. Die Statuten sind vom kgl.
Landratamte genehmigt. Der Lehrer ist der Dirigent des Vereins. Der Zweck des
Vereins ist die Pflege des vierstimmigen Gesangs (besonders des Volksliedes) und
Hebung des geselligen Lebens. Besonders wird darauf geachtet werden, dass dem
Verein lästige oder gefährliche Existenzen, besonders Leute von soz. dem.
Gesinnung, rechtzeitig entfernt werden. Da die Gesangstunden in der Schule
abgehalten werden, so bleibt der Verein hoffentlich lebensfähig, da hier nicht,
wie an vielen Orten, in der Wirtschaft gesungen wird, wo die Leute gleichsam
gezwungen sind, Geld zu verzehren und aus diesem Grunde häufig wieder austreten.
Am 5. September 1903 war es den ganzen Tag über sehr heiß, wie es wohl im ganzen
Sommer nicht gewesen ist. Abends gegen 6 Uhr stieg infolgedessen ein Gewitter
hoch, das sich um 6½ Uhr über Asendorf und den nördlich davon gelegenen
Ortschaften in heftiger Weise entlud. Blitz auf Blitz folgte, und es regnete in
Strömen. Ein Blitzstrahl traf das Haus des Abbauers Webs, eines Nachbarn des
Schulhauses, und setzte das Haus in Brand. Da dasselbe mit Stroh gedeckt war,
brannte bald das ganze Haus, sodass die Bewohner dasselbe eiligst verlassen
mussten. Der Besitzer und dessen Vater waren auswärts. Ein Mieter, der
Viehhändler Georg Kröger, verlor fast seine ganze Habe, die leider nicht
versichert war. W e b s rettete nur
das Vieh, das aber durch Einatmen von Rauch so gelitten hatte, dass die Kuh in
derselben Nacht verendete, während 3 Schweine und die Ziege geschlachtet werden
mussten. Von seinen Möbeln wurden nur wenige fast wertlose Sachen geborgen. Doch
waren Haus und Inventar gut versichert. Bei dieser Gelegenheit wurde die im
vorigen Jahr gekaufte neue Spritze der Gemeinde zum ersten Male im Ernstfall
gebraucht.
Zur Schulgemeinde Asendorf gehörten das Dorf Asendorf, der Hof Schmalenfelde und
die Abbauerstelle Drumbergen.
Zur politischen Gemeinde Asendorf gehörte die Dorfschaft Dierkshausen, dagegen
gehörte Schmalenfelde der Gemeinde Marxen an.
Ostern 1908 wurde die Ortschaft Dierkshausen an die Schulgemeinde Asendorf
angeschlossen. Die Zahl der Schulkinder stieg dadurch von 40 auf 62. Da der
Schulraum nicht ausreichte, wurde Halbtagsschule eingeführt.
1908 wurden die beiden Interessen-Forsten „Schweinsweide“ und „Grenzforst“
verkauft. Der Kaufpreis beträgt 18.000 Mk. Das Holz hat eine Grubengesellschaft
aus Soltau gekauft. Beide Waldungen wurden bis zum 1. Okt. niedergehauen. Damit
verlor A. seinen besten Schmuck. Der Verkauf ist umso bedauerlicher, da das Holz
gar nicht schlagreif war. Es ist besonders bedauerlich, dass auch die schönen
Tannen der Schweinsweide, welche noch viel zu jung waren, der Axt zum Opfer
fielen. Man hat begonnen, den Grenzforst wieder aufzuforsten.
Wie überhaupt in dieser Gegend so hat auch hier jedes der alten Häuser seinen
besonderen Namen. Der Hausname stimmt jetzt bei keinem einzigen mit dem des
Besitzers überein. Auf die Häuser sind also Besitzer mit anderen Namen gekommen,
aber das Haus hat seinen Namen behalten. In diesen Hausnamen finden wir Namen
wieder, welche vor einigen Jahrhunderten hier geführt wurden; kann man hieraus
auf das Alter derselben schließen. Das Haus ist nach dem Vor- oder
Familiennamen, in anderer Zeit auch nach dem Handwerke oder Gewerbe irgend eines
Besitzers genannt worden.
Im Jahre 1909 wurde nach den großen Ferien mit der Einführung der 3. Turnstunde
begonnen. Diese Stunde soll nicht dem eigentlichen Turnen dienen, sondern es
soll eine Spielstunde sein. Die Stundenzahl des Lektionsplanes wird durch diese
Stunde nicht vermehrt, da eine Deutschstunde als Turnstunde Verwendung findet.
Die Turnstunden, die wegen schlechten Wetters nicht abgehalten werden können,
werden als Deutschstunden verwendet. Um die gute Körperhaltung der Kinder zu
fördern, sind zwischen den einzelnen Stunden Übungen vorzunehmen. Die Pausen
bleiben jedoch frei und dienen dem Kinde zur Erholung und freien Beschäftigung.
Am 7. April 1910 brannte das Haus des Hofbesitzers B e h r
vollständig nieder. 3 Pferde und mehrere Kälber fanden in den Flammen
ihren Tod. Vom Inventar wurde vieles gerettet. Ein Schornsteinbrand soll die
Ursache des Brandes sein. Das neue Wohnhaus wurde auf dem alten Hausplatz
aufgebaut.
(siehe besonderes Dokument (Schulumbau 1911.docx)
Schwere Gewitter traten am 19. Juli 1912 auf. Dem Hofbesitzer Maack wurden auf
einer Weide (Neuen Felde) 2 Kühe vom Blitz erschlagen. Die Kühe hatten sich in
der Nähe eines Drahtes, welcher die Weide einzäunte, befunden. Der Blitz fuhr in
den Draht und sprang auf die Tiere über. In Jesteburg hat der Blitz an demselben
Tage 3 Gebäude getroffen. Das Behrsche Wohnhaus in Jesteburg wurde eingeäschert.
Im Laufe des Sommers wurde die Landstraße Asendorf – Dierkshausen ausgebaut. Mit
der Pflasterung wird 1913 begonnen werden.
Im Oktober 1912 wurde mit dem Bau einer neuen Brücke über die Au bei
Schmalenfelde begonnen. Die alte Brücke war schadhaft geworden. Die neue Brücke
wurde aus Findlingen unserer Heide gebaut. Die Firma Müller & Co, Berlin,
Hannover hat den Bau gut ausgeführt. Die Kosten sollen etwa 7000 M betragen. Die
Brücke wurde Ende Dezember fertig. Da jedoch noch ein Teil der Straße verlegt
werden musste, konnte die Brücke erst im Frühjahr 1913 dem Verkehr übergeben
werden.
Im Laufe des Monats Mai 1913 wurde das Denkmal zur Erinnerung an 1813 errichtet.
Den Stein lieferte Chr. Kaiser. Weseloh hatte den Transport des Steines
übernommen. Hierfür bekam er von der Gemeinde 100 Mk. Maurer Brauel aus Hanstedt
hat den Bau des Denkmals ausgeführt.
Am 19. Okt. fand die Einweihung des Denksteines statt. Das Dorf war an dem Tage
mit Fahnen und Ehrenpforten reichlich ausgeschmückt. An der Feier nahmen auch
die Vereine von Jesteburg (Krieger- und Schützenverein) teil. Es wurde zunächst
ein Umzug gemacht, danach fand die Feier am Denkstein statt. Nach der Festrede
wurde das Denkmal enthüllt. Im Gasthaus Matthies fand die weitere Feier statt.
Das Denkmal trägtt eine Tafel mit der Inschrift:
Dem Volke von 1813 in Treue das Volk von 1913.
Die Tafel ist der Gemeinde von der Firma Leser, Hamburg, als Geschenk
überreicht. Dr. Bünz (Drumbergen) unterstützte den Bau des Denksteins durch eine
Geldspende.
Die Eiche hinter dem Denkstein wurde zur Erinnerung an das 25-jährige
Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II gepflanzt.
Am 7. Juni 1924 brannte das Wohnhaus von Dr. Kröning nieder. Da das Gebäude
Strohbedachung trug und viel Holz enthielt, griff das Feuer so schnell um sich,
dass vom Inventar so gut wie nichts gerettet werden konnte. Dr. Kröning
verkaufte bald darauf das gesamte Grundstück an den Maurermeister Müller,
Hanstedt. Dieser teilte es auf. Aus den Trümmern des Wohnhauses baute der Maurer
Wagenblaß ein Wohnhaus für sich an der Stelle des abgebrannten Hauses. Die
übrigen 3 Teil-Grundstücke wurden gekauft von Karl
Cohrs, Asendorf, Karl Geiß, Asendorf, Mandel Asendorf
Am 25. Juli 1925 brannte das Wohnhaus von Peter Bahlburg samt Stallung nieder.
Es wurde bald darauf mit dem Neubau begonnen. Da sich beim Löschen des Brandes
ein großer Wassermangel zeigte, beschloss man bald darauf den Bau von 3
Wasserbehältern zu 30.000 l. Im Oktober wurde zunächst der Behälter beim Denkmal
erbaut.
Am 27. Okt. 1926 brannte eine Scheune des Hofbesitzers W. B e h r
nieder.
Am 21. März 1927 brannte das Viehhaus des Hofbesitzers W. B e h r
nieder.
Schon seit Ende des Krieges tauchte immer wieder der Wunsch auf, den gefallenen
Kriegern unseres Ortes ein Ehrenmal zu errichten. Im Jahre 1933 wählte man
wieder einen Ausschuss, der zunächst die Platzfrage zu regeln hatte, dann
sammelten zwei, der Stützpunktleiter M a a c k und der Kriegsbeschädigte August
Schierhorn soviel Geld an freiwilligen Spenden, dass nun der Bau beginnen
konnte. Urde vom Schriftleiter des hiesigen Stützpunktes, Herrn Bohne, eine
Urkunde aufgestellt und eingelegt, die die Verhältnisse nach der Umwälzung und
die jetzigen Besitzverhältnisse der Gemeinde schilderte. Über die Denkmalsweihe
berichten die „Winsener Nachrichten:
Grau und trübe, gleichsam, als wolle der Himmel mittrauern, brach der
Ewigkeitssonntag oder das Fest der Toten an. Die Fahnen des neuen Deutschland
wehten von allen Häusern auf Halbmast und gaben Kunde davon, dass in unserem
Dorfe etwas Erhebendes vor sich ging – die Einweihung des Kriegerdenkmals für
die gefallenen Heldensöhne unseres Ortes. Der feierliche Gedächtnisakt vor dem
Ehrenmal war das äußere Zeichen unserer Trauer. Die Kyffhäuservereine, die
Feuerwehr, SA, Hitlerjugend, die Schule, die Bewohner und viele Volksgenossen
aus nah und fern marschierten unter den schneidigen Klängen der Buchholzer
Kapelle zu dem Ehrenmal.
Stützpunktleiter M a a c k begrüßte
mit herzlichen Worten alle, die erschienen waren, insbesondere aber Herrn
Landrat R i t z l e r
und Pastor L i e b e n e i n
e r. Er hob hervor, dass der Platz von der Realgemeinde gestiftet sei und dass
im nächsten Jahr für jeden Gefallenen eine Eiche gepflanzt würde. Dank sprach er
allen aus, die durch Geldspenden mitgeholfen haben, besonderen Dank und höchste
Anerkennung dem Erbauer und seinen Mitarbeitern. Ergreifend erklang das Lied:
Morgenrot, Morgenrot“. Herr Pastor Liebeneiner begann:
Es sit eine heilige, ernste Stunde, die uns hier zusammenführt, dass wir nach so
vielen Jahren nach dem Kriege hier ein Denkmal weihen wollen, das uns vereinigt
in Deutschlands größter Zeit, in der wir wieder stolz und freudig unser Haupt
erheben und sagen: Wir sind und wir wollen deutsch sein! Je weiter der Krieg
zurücktritt und je mehr wir von seinen Geschehnissen Abstand nehmen, umso mehr
wissen wir zu würdigen, was geschehen ist. Wir haben es wieder erleben dürfen,
dass man vom deutschen Volk, von deutscher Freiheit und von deutscher Ehre
spricht. In einer Zeit, wo wir aufgerufen worden sind, Volksgemeinschaften zu
bauen, da wolltet Ihr Asendorfer das Denkmal hinstellen mitten in Euer Dorf,
dass jeder erkennen wird: Das taten sie für Dich und was tust Du für sie? Es
werden vielen von uns Erinnerungen wach, aber wir wollen keine Wunden aufreißen
und doch das eine sagen, dass es eine Verbindung bleibt, die hält, solange wir
leben und darüber hinaus. Es darf nicht mehr gesagt werden, dass die Kameraden
umsonst gestorben sind, nein, sie sind einen Opfergang gegangen für uns. Es ist
das Größte, was einem Volk beschieden ist, wenn sich die Menschen einsetzen Tag
für Tag für ihr Volk. Die gestorben sind für deutsche Ehre, für deutsche
Freiheit, haben verstanden, dass unser Leben nicht uns selbst gehört, sondern
leben heißt opfern für die Familie, für Volk und Vaterland. Über unserem ganzen
Leben steht das eine: „Für die andern“. Wir wollen an die zurück denken, die von
uns gegangen sind, und wir wollen bitten, dass der Dienst am Volk gewürdigt
wird. Das Denkmal soll dazu da sein, dass es jeden mahnt: Deine Liebe gehört
deinem Volk und deinem Land, und in dieser Stunde möchte ich vor allen Dingen
der lieben Jugend zurufen: Geht nicht an diesem Ehrenmal schlafmützig vorüber,
sondern bedenkt, dass wir ein Volk sind, für das wir zu leben haben und auch zu
sterben bereit sind. Dieses Ehrenmal sei uns ein Mahnruf: Sei treu!“
Die Hülle fiel und mit den Worten: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir
die Krone des Lebens geben“ wurde das Denkmal geweiht. Ergreifend erklang die
Weise vom guten Kameraden an geweihter Stätte, während dreimal die Ehrensalven
den Helden zum Gruß krachten.
Stützpunktleiter Maack übergab dann das Ehrenmal dem Gemeindeschulzen
F l ü g g e in Obhut. Dieser
versprach, das Denkmal so zu erhalten, dass es jederzeit eine Zierde unseres
Ortes sei. Dazu erbat er sich die Unterstützung der Gemeinde.
Landrat R i t z l e r
hob hervor, dass das Denkmal eine Erinnerung sein soll an die Gefallenen
des Weltkrieges. Aber die Gedanken richten sich zuerst an die Angehörigen, die
die Opfer gebracht haben und wir verstehen, dass der Schmerz auch heute wieder
durch ihre Seelen zieht. Wir empfinden aber auch mit ihnen den Stolz, dass sie
zu den Familien Deutschlands gehören, die das Beste dem Vaterland geopfert
haben. Das dritte Reich ist nicht als Geschenk vom Himmel gefallen, sondern er
muss erarbeitet werden. Die Volksgemeinschaft ist nicht nur Lippenbekenntnis,
sondern Erlebnis. Die Vorbilder sind unsere gefallenen Helden; sie sind die
Mahner, unsere Pflicht ganz zu erfüllen.
Vereinsführer des Kyffhäuserbundes Jesteburg, Lehrer
M ü l l e r hob besonders
hervor, dass die Gefallenen uns unvergesslich sind.
Vereinsführer Vick, Hanstedt, erinnerte an die Heldenverehrung bei den Germanen.
Die Denkmalseinweihung ist ein Ehrentag für unsere Vereine, gilt es doch, ihnen
die Treue zu halten.
Sturmführer P e p e r , Hanstedt,
gelobte, mit dem Geist, mit dem die gefallenen Kameraden ins Feld zogen, weiter
zu kämpfen für das deutsche Vaterland. Das Gedicht „Für uns“ bildete den
Abschluss der Gedächtnisfeier.
Kreisleiter M a h l e r
erinnerte daran, dass die Gefallenen Gut und Blut gaben, damit
Deutschland lebe. Ein Frontkämpfer steht jetzt an der Spitze Deutschlands und
führt uns zum Ziele. Darum sei es : Ein Führer, ein Wille, ein Weg, ein Gott!
Am 13. Januar war der Tag der Saarabstimmung. Die ganze Welt wartete auf das
Ergebnis. Es war ein gewaltiges Bekenntnis zu Deutschland. Als nun der
Völkerbund das ganze Saargebiet Deutschland zugesprochen hatte, war der Jubel
groß. Freiwillig wurde manches Goldstück oder Goldschmuck zum Rückkauf der
Saargruben gespendet. Am 1. März feierte man überall die Wiedervereinigung. Auch
Asendorf hatte seine Feier. Nach einem Umzug durch das Dorf, der an den beiden
Denkmälern vorbeiführte, endete der Zug auf dem Mühlenberge. Bald loderten die
Flammen hell auf. Der Stützpunktleiter Maack hielt eine kurze, würdige
Ansprache. Nach dem Gesang einiger Lieder zog man im Fackelschein wieder dem
Dorf zu.
Am 17. März fand eine Heldengedächtnisfeier mit Kranzniederlegung unter guter
Beteiligung der Vereine und der Einwohnerschaft am Ehrenmale statt.
Während Asendorf in den Jahren 1933 und 1934 den Tag der nationalen Arbeit in
Hanstedt und Jesteburg mitfeierte, beschloss man 1935 selbst soviel Wagen
auszuschmücken, dass man sich des Umzugs nicht zu schämen brauchte. Die
Beteiligung war über Erwarten gut. Neun Wagen und das Bäckerauto gaben dem Umzug
das Gepräge. Dann spielte die Buxtehuder Kapelle zu Tanz auf. Am Abend trat der
Gemischte Chor unter Herrn Becks Leitung auf und trug Lieder vor.
Nach dem Umzuge am 1. Mai erkrankte der Gemeindeschulze Flügge, und da die
gerufenen Ärzte erklärten, es sei nahe am Tode vorbeigegangen, legte er am 15.
Juni das lieb gewordene Amt nieder. Bürgermeister wurde der bisherige
Stützpunktleiter Maack, da zum 1. Juli die Verschmelzung des hiesigen
Stützpunktes mit der Ortsgruppe Jesteburg vorgesehen war.
Das Manöver 1935 fand zwischen Jesteburg-Celle-Lüneburg-Soltau statt. Der 1.
Manövertag spielte sich um Asendorf ab. Vom Mühlenberg war die jeweilige Lage
gut zu übersehen. Recht viele Schlachtenbummler verbrachten, gespannt den
Kampfhandlungen folgend, den ganzen Vormittag auf dieser Höhe. Anschließend
bekam Asendorf nach vielen Jahren wieder Einquartierung. Die weiteren
Kampfhandlungen zogen sich zunächst nach Lüneburg zu, begannen dann bei Bergen
bei Celle und endeten mit einem Parademarsch in Munster.
Am 30. Januar fand eine Schulfeier mit einer Rundfunkübertragung anlässlich der
Machtübernahme 1933 statt.
Am 6. März fand in der Schule eine Hans-Schemm-Gedächtnisfeier statt
Am 8. März, am Heldengedenktag, beteiligten sich die Schulkinder an einer
schlichten Heldenehrung am Denkmal. Der Gemischte Chor und die Schulkinder
umrahmten die feierliche Kranzniederlegung mit Gesang.
Der 1. Mai 1936 wurde in A. nicht gefeiert, da keine Musikkapelle zu bekommen
war.
Am 4. Advent fand wieder eine Weihnachtsfeier unter Mitwirkung des Gemischten
Chores statt. Die Kinder führten ein Krippenspiel und ein plattdeutsche
Weihnachtsspiel: „Jan ist König“ von Hinrichs auf.
Fräulein Bischoff legt nach dem Tode ihres Bruders den Handarbeitsunterricht
nieder. Nachfolgerin wird Frau Beck.
Am 1. Mai 1937 machten die Kinder wieder den Festzug im Dorfe mit. Im ganzen
waren es 10 Wagen.
Der 1935 gegründete Gemischte Chor erfüllt seinen Zweck darin, Freude am Singen
deutscher Volkslieder zu wecken, das heimatliche Liedgut zu bereichern und
festliche Veranstaltungen innerhalb des Dorflebens durch den Vortrag einiger
schlichter Chöre zu verschönern. Der Chor hat sich auf eine Mitgliederzahl von
20 gehalten. Jährlich macht er eine Autofahrt an einem Sonntag in die weitere
Umgebung. 1035 fuhr er nach Soltau-Fallingbostel, 1936 über Lüneburg nach
Lauenburg-Artlenburg an der Elbe, 1937 ging es nach Lübeck und an die Ostsee
(Timmendorfer Strand).
Am 16. Und 17. August 1937 machten 14 Kinder der 1. Klasse, die eifrig gespart
hatten, einen Ausflug mit der Bahn nach Wesermünde-Bremerhaven. Zum ersten Mal
übernachteten die Kinder in der Jugendherberge. Besichtigt wurden der
Fischereihafen, die Fischauktion, die übrigen Hafenanlagen und die Europa.
Neben stärkerer Anspannung in der Schule sind aber auch die Freuden zu ihrem
Recht gekommen 1937. Die Kinder waren mit Lust und Liebe bei der Ausgestaltung
der Weihnachtsfeier. Es konnten auch größere Ausflüge unternommen werden. Wir
besuchten Theateraufführungen in Hamburg und unternahmen einen 2tägigen Ausflug
nach Kiel-Laböe-Timmendorferstrand über Hamburg mit dem Hafen. Einige Schüler
der Oberstufe waren beglückt, wie sie den Führer anlässlich des Stapellaufes in
Hamburg aus nächster Nähe sehen konnten.
Ostern 1938 und Ostern 1939 fand unter Beteiligung der Eltern und Vertretern der
Ortsgruppe die feierliche Entlassung des letzten Schuljahres in das werktätige
Leben statt.
Zum 1. Oktober 1937 wurde ich, Lehrer Wilhelm
E l b e r s, mit der Übernahme der 1. Lehrerstelle und damit mit der
Verwaltung der Schule Asendorf betraut. Meine bisherige Schule in Betzhorn im
Kreise Gifhorn wurde nach Wahrenholz eingemeindet und damit die Schulstelle
frei. Ich bin am 7. März 1901 als viertes Kind dem Bauern Wilhelm Elbers in
Munster im Kreise Soltau geboren. Meine Ausbildung zum Lehrer erhielt ich auf
der Präparandenanstalt zu Melle und auf dem Seminar zu Uelzen in den Jahren 1916
– 1922. Nach meiner 1. Lehrerprüfung musste ich wegen der schlechten Lage des
Vaterlandes 4 Jahre und 7 Monate stellenlos bleiben. Während dieser Zeit war ich
als Haus- und Privatlehrer im Kreise Soltau tätig und bekam zum 1. Mai 1927
meine 1. Anstellung im Schuldienst in Moisburg, wo ich im Jahre 1929 meine 2.
Lehrerprüfung mit dem Prädikat "gut" machte. Im Kreise Gifhorn verwaltete ich
mehrere Stellen und verheiratete mich am 24. Juli 1930 mit der Tochter des
Bauern Heinrich Penzhorn zu Misselhorn, Anna Penzhorn.
Bei Übernahme der hiesigen Schule zeigte sich sehr bald, welch ein Schade es für
die Schulkinder und somit für einen Ort es ist, wenn Lehrer sehr häufig
wechseln.
Neben stärkerer Anspannung sind aber auch die Freuden zu ihrem Recht gekommen.
Die Kinder waren mit Lust und Liebe bei der Ausgestaltung der Weihnachtsfeier.
Es konnten auch größere Ausflüge unternommen werden. Wir besuchten
Theateraufführungen in Hamburg und unternahmen einen zweitägigen Ausflug nach
Kiel - Laboe -Timmendorferstrand über Hamburg mit dem Hafen.
Einziehung des 1. Lehrers zum Heeresdienst am 20. August 1939
Der uns von England aufgezwungene Krieg hat auch den 1. Lehrer in Asendorf
Wilhelm Elbers zu den Waffen gerufen. Er hat im Nachschubbataillon den
Polenfeldzug mitgemacht und macht weiterhin Dienst in der Gegend von Warschau
und Petrikau.
Ich, der 2. Lehrer Karl Beck (seit 15.10.34) habe seitdem die Vertretung
übernommen. Die Asendorfer Schule wird für die Dauer des Krieges eine
einklassige Schule bleiben. Leider sind beide Klassenräume für solchen Fall zu
klein. Man muss sich notgedrungen mit der sogen. Halbtagsschule behelfen.
Während der mehrwöchigen Einquartierung im Januar 1940 haben die Schulräume oft
als Unterrichtsraum für eine Wagenkolonne dienen müssen.
Von englischen Flugzeugen abgeworfene Flugblätter mussten mehrfach von den
Schulkindern gesammelt werden, (so auch am Nachmittag des 24. Dezember 1939).
Die 1. Klasse hat 1939 einen neuen Kachelofen erhalten, der sich während des
ungewöhnlich strengen Winters gut bewährt hat, nur bei 20° unter Null und
scharfem Ostwind war der Schulraum schwer warm zu bekommen.
Aber der Kohlenvorrat reichte nicht aus und neue waren infolge
Transportschwierigkeiten nicht heranzuschaffen. So musste der Unterricht vom 1.
Febr. Bis 12. März 1940 eingestellt werden.
Der strenge Frost hat allerlei Schaden angerichtet; es war nur ein Glück, dass
eine hohe Schneedecke lag. Der Autobusverkehr über Dierkshausen nach Hanstedt
musste wochenlang wegen hoher Schneeverwehungen eingestellt werden. Die
Schulkinder aus Dierkshausen und den entfernt gelegenen Gehöften mussten oftmals
dem Schulunterricht fernbleiben, da der Schnee zu hoch lag und der Ostwind zu
scharf war. Dieser Winter erinnerte uns sehr an den Winter von 1928/29.
Ende Februar setzte über Nacht plötzliches Tauwetter ein, so dass mehrere Keller
in Asendorf voller Wasser liefen. Bald darauf aber kehrte der Winter nochmals
mit Schneestürmen und strenger Kälte zurück, bis dann Ende April endlich der
ersehnte Frühling kam.
Die Frühjahrsarbeiten auf dem Felde sind infolge dieses Winters verzögert
worden. Da ist es nur gut, dass die polnischen Gefangenen und Mädchen die
eingezogenen Arbeitskräfte hier und da ersetzen können.
Da die Maulbeerbäume im Garten in diesem Sommer ertragsfähig wurden, bestellte
unsere Schule 1 g Brut. (Seidenraupen)
Das Ergebnis war für den Anfang befriedigend: 550 g Kokon wurden geerntet. Nach
meiner Erfahrung benötigt die Durchführung einer Zucht allerlei Zeit und
Sorgfalt. Als die Raupen sich einspannen, veranstaltete ich eine kleine
Ausstellung.
Im Spätsommer (1940) namentlich im August, halfen die Schulkinder beim Sammeln
von Brandplättchen (Phosphor), die von den englischen Flugzeugen nachts
abgeworfen wurden und sich an der Tageswärme entzündeten. Auf dem Töps ist
dadurch auch ein Schadensfeuer entstanden, das erfolgreich bekämpft werden
konnte. Infolge der für die Ernte zwar ungünstigen vielen Regenfälle sind viele
Brandplätzchen nicht zur Entzündung gekommen.
Es wurde in diesem Sommer (1940) auch ein Volksempfänger für die Schule
angeschafft, über dessen Notwendigkeit gerade heute nicht zu reden ist.
Die Roggenährennachlese erbrachte 60 kg Roggen.
In der Privatforst auf Drumbergen wurde von englischen Fliegern eine Sprengbombe
abgeworfen.
Der Winter 1941 brachte uns wieder wie im Vorjahr strenge Kälte mit viel Schnee.
Glatteis und Schneeverwehungen machten die Straßen zeitweise unbefahrbar. Im
Februar 1941 erlebten wir den Höhepunkt des Winters mit Temperaturen über 20°
unter starkem Ostwind. Die kleineren Kinder mussten dem Unterricht für mehrere
Tage fernbleiben. Zeitweise fehlten dann auch ¼ der Kinder wegen Krankheit. Ende
Februar brachte plötzliches Tauwetter wieder Überschwemmungen auf den Straßen
und in den Häusern.
In der Nacht zum 3. Mai 1941 erlebten wir einen Terrorangriff britischer
Flugzeuge auf den Landkreis. Im Umkreis von 5 km fielen etwa 20 Sprengbomben,
die nächsten in Schmalenfelde. Schaden richteten sie nicht an. An 100
Brandbomben fielen unweit des Dorfes in Richtung Schweinsweide. Auf dem Töps
entstand ein Waldbrand, der gegen Morgen gelöscht werden konnte. Wie die
Schulkinder diese Nacht erlebten, mag der folgende Aufsatz zeigen:
„Es war in der Nacht von Freitag auf Sonnabend des 2. Mai. 12 Uhr mochte es
gewesen sein, als ich durch ein Geräusch aufwachte. Ein Brummen in der Luft ließ
mich aufhorchen; sogleich wusste ich, dass englische Flieger über uns waren.
Bald darauf vernahm ich auch einige Abwürfe von Bomben. Was suchen die Engländer
hier bei uns in der Heide, dachte ich im Augenblick. Sie achten ja, wie wir alle
wissen, nicht im geringsten auf militärische Ziele. Manchmal, wenn sie hoch über
uns flogen und in nächster Nähe ihre Bomben abwarfen, wurde mir doch ganz
unheimlich zu Mute. Bis um 4 Uhr morgens hat der Angriff gedauert. Am anderen
Morgen gingen wir mit unserem Lehrer Brandbomben suchen.“
Der Erlös für die Altstoffe, die im 1. Vierteljahr gesammelt waren, beträgt
15,10 RM. Es sollen dafür Sportgeräte angeschafft werden.
Die diesjährige Seidenraupenzucht blieb beim Lehrer hängen, da die Schulkinder
angeblich keine Zeit dafür hatten. Etwa 70% der Schulkinder aus der III. Klasse
waren von den Eltern nachmittags bei der Heuernte eingesetzt. 1 g
Seidenraupenbrut brachte wegen Futtermangel nicht das gewünschte Ergebnis von 2
kg Kokon, sondern nur 1,6 kg.
In der Nacht zum 13. August 1941 fielen 50 m vom Schulhaus entfernt zwei Bomben
von 5 Ztn. Gewicht, davon war eine ein Blindgänger, der nach 2 Tagen ausgegraben
werden konnte. Eine dritte Bombe fiel 100 m entfernt auf den Acker, etwa 50 m
vom Schmied entfernt. Zum Glück verursachten die Bomben nur Schaden an einigen
Häusern. Diese und das Schulhaus mussten für 2 Tage geräumt werden. Einige
Splitter trafen auch das
Schulhaus. In dieser Nacht sind etwa 80 Sprengbomben im Landkreis Harburg
gefallen. Auch fielen eine Reihe Brandbomben längs der Hanstedter Straße, durch
die sich einige Roggendiemen und ein Holzhaufen auf dem Gehöft von de Bruyker
entzündeten.
Der Winter 1941/42 war wieder streng. Der Turnunterricht musste oftmals wegen
schneidender Kälte ausfallen. Danach musste der Unterricht auf Anordnung des
Oberpräsidenten um Kohlen zu sparen, bis zum 10. März ausfallen. Inzwischen war
viel Schnee gefallen und der Unterricht hätte aus diesem Grunde schon mehrere
Tage ausfallen müssen, da die Straßen ungangbar geworden waren, besonders durch
später einsetzende hohe Verwehungen. Wohl eine ganze Woche lang mussten die
Dorfbewohner Schnee schaufeln. Die Schuljugend machte sich ein Vergnügen daraus,
mit selbstgefertigten Skiern dem meterhohen Schnee zu Leibe zu gehen.
Die Seidenraupenzucht wurde wieder mit ? g Brut durchgeführt.
Am 31. Januar 1943 wurde Dierkshausen bei einem Terrorangriff britischer Flieger
schwer heimgesucht. Drei Wohnhäuser wurden durch eine schwere Sprengbombe total
zerstört, viele wurden beschädigt. Leider sind auch 7 Tote zu beklagen, darunter
ein Schulkind, die sechsjährige Irene Klemke.
Dank den Bemühungen des auf Drumbergen ansässigen Dipl. Ing. Alexander Snyckers
erhielt unsere Schule allerlei neue Turngeräte, darunter Barren und Kasten. Herr
Snyckers schenkte der Schule auch ein Turngerüst, das am 15. Juni 1943
aufgestellt wurde. Das schöne Turngerüst und die Geräte fanden bei der
Schuljugend begeisterte Anerkennung.
Infolge der schweren Terrorangriffe Ende Juli auf Hamburg stieg die Schülerzahl
auf 76. Am 1. September 1943 hatte die Schule
61 einheimische Kinder
11 Kinder aus Hamburg
4 Kinder aus Rheinl.
Westfalen.
76 Kinder
Am 7. Sept. 1943 erhielt ich einen Stellungsbefehl zum 10. Sept. Am 9. Sept 1943
habe ich demzufolge meinen Unterricht fürs erste niedergelegt.
gez. Beck.
Am 15. Sept. wurde ich bereits aufgrund der Einstellungsuntersuchung bis
spätestens 1. Mai zurückgestellt. Während meiner Abwesenheit vertrat mich Lehrer
Haber – Jesteburg. Nach den Herbstferien nahm ich den Unterricht wieder auf.
Infolge der zeitweise fast täglich erfolgenden Fliegerangriffe auf das
Reichsgebiet fielen in den letzten Monaten viele Unterrichtsstunden aus, weil
für die Schule keine Deckungsgräben gebaut worden sind. Schon bei öffentlicher
Luftwarnung müssen die Schulkinder nach Haus geschickt werden, da auch durch
einzelne feindliche Flieger schon Schulhäuser durch Bombenabwurf getroffen
worden sind.
Die diesjährigen (1944) Sommerferien brachten viele schöne Sommertage. Sie
wurden von den Kindern wie üblich eifrig genutzt für die Bickbeerernte. Obwohl
die Ernte nur mittelmäßig war, waren die Hanstedter Berge doch von Einheimischen
und Hamburgern überlaufen, die für eine restlose Verwertung des Obstes unserer
Wälder sorgten.
Die Schülerzahl stieg 1944 auf 88, eine Zahl, die die Schule noch nie erreicht
hatte. Es ergab sich somit die Notwendigkeit,
die 3 Klassen getrennt zu unterrichten. Dadurch musste die Stundenzahl
gekürzt werden. Der 2. Klassenraum musste für für etwa eintretende Notfälle auf
höheren Befehl geräumt werden.
Am 28. August 1944 wurde der 2. Lehrer (und stellvertretende 1. Lehrer Beck) zum
Wehrdienst eingezogen. Den Unterricht übernahm Herr Müller in Jesteburg. Ende
November 1944 wurden die Schulräume mit holländischen Flüchtlingen belegt, die
bis Ende Februar 1945 blieben. Während dieser Zeit wurden die Asendorfer Kinder
in Jesteburg unterrichtet und die Kinder von Dierkshausen in der Hanstedter
Schule.