Gesellschaft bürgerlichen Rechts "Dorfladen Asendorf"

Bis in die siebziger Jahre hinein besaß Asendorf eine Bäckerei und drei Läden. Aufgrund des Verdrängungswettbewerbs der Supermärkte in den umliegenden Ortschaften und Städten und aus Altersgründen wurden alle Läden nach und nach geschlossen. Insbesondere für die älteren und nicht mobilen Mitbürger war dadurch in den achtziger Jahren das Einkaufen sehr problematisch.. Auch der Betreiber eines Verkaufswagens, der zweimal wöchentlich in Asendorf hielt, musste Ende 1990 aus Altersgründen aufgeben.
Aus dieser Notsituation heraus wurde am 29. Januar 1992 von interessierten Bürgern eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet, die sich den genossenschaftlichen Betrieb eines Dorfladens zum Ziel gesetzt hat. Die Gemeinde Asendorf leistete anschließend ihren Beitrag, indem sie 1992 ein Haus mit den erforderlichen Räumen für den Dorfladen baute und der Gesellschaft kostengünstig zur Verfügung stellte. Bei der Inneneinrichtung des Ladens wurde durch ehrenamtliche Helfer viel Eigenleistung erbracht. Am 24. Oktober 1992 war die Eröffnung des Geschäftes, das seither von den Verantwortlichen erfolgreich betrieben wird und die Bürger des Dorfes mit dem Bedarf des täglichen Lebens versorgt. Eine fest angestellte Mitarbeiterin und acht Teilzeitkräfte aus Asendorf und Dierkshausen führen den laufenden Betrieb des Geschäftes und werden zusätzlich noch durch ehrenamtliche Helfer unterstützt.
Dieses Projekt der Selbsthilfe eines Dorfes hat seither auch bei den Medien sehr starkes Interesse gefunden.
Der Gesellschaft Bürgerlichen Rechts "Dorfladen Asendorf" droht 1997 die Schließung des Hinnerkmarktes, da durch unzureichendes Kaufverhalten die Verluste das Anlagekapital nahezu aufgezehrt haben. In seiner Mitgliederversammlung im Juni legt der gesamte Vorstand sein Amt nieder, und es werden Bevollmächtigte gewählt, die den Laden zunächst verantwortlich weiterführen. U.a. neue Konditionen beim Lieferanten Gutkauf und eine Straffung des Angebots machen Hoffnung, dass der Laden doch lebensfähig bleibt. Ein Umbau des Innenraums in überwiegender Eigenleistung soll zusätzlich die Attraktivität des Dorfladens steigern.
In den folgenden 3 Jahren hat sich das Kaufverhalten der Asendorfer Bürger weiterhin verschlechtert. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Kostenreduzierung haben sich die Verluste weiter fortgesetzt. In der Mitgliederversammlung vom 16.5.2000 wurde nahezu einstimmig beschlossen, den Laden zum nächst möglichen Termin aufzugeben. Glücklicherweise findet sich die Familie Günes als Interessent, um den Dorfladen in privater Regie zu übernehmen. Zum 1.9.2000 wird der Hinnerk-Markt den neuen Betreibern zum Netto-Warenwert übertragen. Die Gesellschafter müssen je gezeichneten Anteil 580,- DM für den aufgelaufenen Verlust nachzahlen. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird im Sommer 2001 aufgelöst.